Wehrkirche Lauterbach im Erzgebirge
Wehrkirche aus Natursteinmauerwerk mit Graupenputz, Mitte 14. Jahrhundert
Die Wehrkirche Lauterbach, eine der schönsten Dorfkirchen Sachsens, gleicht mit ihren massiven Mauern, dem umlaufenden Wehrgang und den Schießscharten einer kleinen Festung. Der ungewöhnlich grobe Putz unterstützt das optische Erscheinungsbild. Das Größtkorn beträgt bis zu 15 mm. Die in Sachsen geringen Sandvorkommen ließen die Baumeister auf Kies aus Bächen und Flüssen zurückgreifen.
Im Laufe der Jahrhunderte war die Kirche zu klein und zudem baufällig geworden. 1906 beschloss man auf Betreiben des sächsischen Denkmalschutzes den Abbruch und Wiederaufbau als Begräbniskapelle an der Straße nach Marienberg.
Bauliche Herausforderung
Restaurierung und Feuchtesanierung der Fassaden aus zweischaligem, grobem Natursteinmauerwerk, dessen Zwischenraum mit Geröll und Bauschutt verfüllt ist. Injektionen waren unkalkulierbar, mechanische Verfahren aus statischen Gründen problematisch.
Umsetzung
Sollen an einem feuchten Gebäudesockel solche rauen Putzstrukturen hergestellt werden, kommt ein wesentlicher Vorteil von Hydroment-Putz zum Tragen. Im Gegensatz zu anderen Sanierputzen ist er nicht nur als Trockenmörtel verfügbar, sondern kann auch als Baustellenputz hergestellt werden. Er lässt sich optisch an den vorhandenen Putz in größerer Fassadenhöhe anpassen, ohne dass der Übergang sichtbar ist. Bei der Wehrkirche wurde das Putzsystem Transputz® WK dreilagig eingebaut. Die erste Lage ist ein Spritzbewurf, dann folgen der Funktionsputz und schließlich die dritte Lage mit dem groben Zuschlag. Die Putzdicke beträgt 30 mm.